Gewaltprävention
Wo werden Kinder mit Gewalt konfrontiert?
In der Erziehung zu einem selbstbewussten und sozialen Menschen darf die Thematisierung des Themas Gewalt und daher der Gewaltprävention nicht ausgelassen werden. Kinder und Jugendliche werden überall mit dem Thema der Gewalt konfrontiert. Sei es im Fernsehen oder in Computerspielen, in der Zeitung, im Kindergarten, auf dem Schulhof oder im privaten Umfeld. Sie lesen über und sehen unterschiedliche Formen von Gewalt. Kinder sollten lernen, sich selbst vor Gewalt zu schützen und diese, mit Hilfe der Gewaltprävention, vermeiden zu lernen.
Wo haben Kinder die Chance Gewaltprävention zu erlernen?
Kinder lernen zu Hause, dass man mit Fremden nicht spricht. Auf den Fall, dass der Fremde, als potenzieller Täter, seinen Plan nicht ändert, nur weil das Kind ihm nicht antwortet, ist es jedoch nicht vorbereitet.
Auseinandersetzungen in Kindergarten und Schule haben Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und Wohlgefühl des Kindes. Können die Kinder die Situation lösen, so steigert es ihr Selbstbewusstsein und sie entgegnen neuen Situationen gestärkt. Haben sie jedoch keine Möglichkeit die Situation positiv zu beeinflussen, so wirkt es sich negativ auf ihr Selbstbewusstsein aus. Dann sehen sie möglichen Konfrontationen mit Angst entgegen. Die Opferrolle der Gewalt hat ungünstige Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Dies kann sich sogar auf die Schulleistungen auswirken oder Teilnahmelosigkeit im Freizeitbereich bewirken. Die Form der Gewalt in solchen Gruppen ist die häufigste auf die Kinder und Jugendliche treffen. In Gruppen tritt eine ganz eigene Interaktion auf, deren Potenzial an Gewalt nicht unterschätzt werden darf. Kinder und Jugendliche erleben den Alltag in einer ebenso festen Gruppe oder Klassengemeinschaft. Wir führen daher die Kurse zur Gewaltprävention in genau diesen Gruppen durch, wo Gewalt auftreten kann.
Warum Gewaltprävention der EWTO?
EWTO – Schulen bieten Kurse zur Gewaltprävention an. Die Kurse wurden in Zusammenarbeit mit Lehrern, Erziehern, Psychologen und uns als Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungsexperten entwickelt.
Als Kampfkunstverband, welcher Selbstverteidigung unterrichtet, wissen Lehrer der EWTO nicht nur in der Theorie, wie man sich verteidigen sollte und wie Gewalt aussehen kann sondern alle Gewaltpräventionslehrer können auf ein weitreichendes Repertoire an Fähigkeiten zurückgreifen. Zusätzlich bilden sich Lehrer der EWTO regelmäßig in eigenen Gewaltpräventionskursen und Kursen speziell zum Unterrichten von Kindern fort. Prüfungen der Lehrer sind zentral organisiert, um sicher zu stellen den hohen Standard im ganzen Land zu gewährleisten. Auf den regelmäßigen Zusammenkünften innerhalb des größten Kampfkunstverbands in Europa profitieren die Programme von unserer Vielfalt und werden immer weiter verbessert.
Welche Ziele haben die GP-Kurse
Folgende Ziele sollten die Kinder und Jugendliche im Laufe des Kurses erreichen. Die Ziele sind in keine bestimmte Reihenfolge zu setzen.
Das Ziehen eigener Grenzen:
Die Kinder und Jugendlichen lernen eigene Grenzen zu setzen, diese zu bewachen und bei Bedarf zu verteidigen. Sie lernen deutlich zu sagen, wenn sie etwas nicht wollen und ihre Grenzen zu nennen. Sie lassen keine Gewalt geschehen und stoppen sie im Voraus.
Täter und Opfer:
Die Kinder und Jugendlichen werden nicht zu Tätern ausgebildet. Sie lernen Gewalt nicht als Lösung sondern ihre Vermeidung. Nur im Notfall, wie dem Angriff eines Erwachsenen oder einer Gruppe, nutzen sie ihre erlernten Selbstverteidigungstechniken. Tatsächlich gewinnen die Kinder und Jugendlichen mehr Selbstbewusstsein durch das Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstraining. Dadurch ändert sich ihr Auftreten und sie werden seltener Opfer von Gewalt.
Helfer sein können:
In den Gewaltpräventionskursen lernen die Kinder und Jugendlichen Zivilcourage zu zeigen, ohne sich selbst zu gefährden. Sie gehen aktiv gegen Gewalt vor. Ihre eigene Sicherheit steht dabei im Vordergrund.
Selbstbewusstes Auftreten:
Selbstbewusstes Auftreten verhindert das Fallen in eine Opferrolle. Selbstbewusste Kinder werden nicht als Opfer gesehen und so in Ruhe gelassen. Das gewonnene Selbstbewusstsein wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Am Beispiel Schule können Schülerinnen und Schüler selbstbewusst vor der Klasse stehen und Referate halten oder Aufgaben an der Tafel lösen.
In welchen Gruppen werden die Gewaltpräventionskurse durchgeführt?
Wie oben erwähnt, werden die Kurse der Gewaltprävention in der aktuell bestehenden Kindergartengruppe oder Klassegemeinschaft durchgeführt.
Es besteht ebenfalls die Möglichkeit die Mädchen und Jungen der jeweiligen Gruppen getrennt zu unterrichten, sollte dies gewünscht sein.
Zeitlich können die Kurse während der regulären Schulzeit stattfinden. Ebenso können sie gebündelt in Projektwochen, auf Klassenfahrten, Wandertagen oder nach der Schule stattfinden.
Für die Kurse werden keine speziellen Räume benötigt. Sie können in Klassenzimmern oder Sporthallen stattfinden.
Was sind die Inhalte der GP-Kurse
Die Kursinhalte unterscheiden sich, jeweils in Bezug auf die Adressatengruppe. Wir haben spezielle Programme für Kindergärten, Grundschulen, Orientierungsstufen, Mittelstufen und Oberstufen sowie Berufsschulen.
Kindergartenkinder sind mit Eintritt in den Kindergarten erstmalig mit einer Gruppendynamik konfrontiert. Ein wesentlicher Lernprozess ist die Wahrnehmung von sich selbst und anderen, Rücksichtnahme, Anpassung aber auch Durchsetzungsvermögen.
In Schulen müssen Kinder lernen, mit älteren Kindern klarzukommen. Daher wird hier ein weiterer Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit älteren Kindern und der Interaktion mit Erwachsenen gelegt. Des Weiteren bilden sich Rangordnungen innerhalb von Klassengemeinschaften. Dies sollte ohne Gewalt ablaufen.
Konkret wird in den Kursen thematisiert, was Gewalt ist, wie Gewalt entsteht und wie man ihr entgehen kann. Ein wichtiger Punkt dabei ist das Ausstrahlen von Sicherheit, um nicht in eine etwaige Opferrolle zu fallen. Ebenso das Trainieren der natürlichen Intuition, um Situationen richtig einschätzen zu können. Kommt man dennoch in eine potenziell gewalttätige Situation, lernen die Kinder sich zunächst mit ihrer Körpersprache und Stimme selbst zu behaupten. In einem weiteren Schritt üben sie, sich selbst gegen Gewalt zu verteidigen. Weitergehende Inhalte sind somit das Erlernen effektiver Selbstverteidigungstechniken und die Verteidigung gegen körperlich stärkere Angreifer. Für die Kinder und Jugendliche werden ihre Leistungen durch das Konzept „Sicherheit nach Noten“ messbar gemacht.
Sicherheit nach Noten
Die Inhalte der Gewaltpräventionskurse werden nach dem Konzept „Sicherheit nach Noten“ vermittelt, so dass die Leistungen für Schüler und Eltern messbar sind.
Note 1: Sichere Ausstrahlung erworben/ kein Opfer sein
Dies ist das am höchsten zu erreichende Ziel innerhalb des Kurses. Das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen hat sich so gesteigert, dass sie kaum noch belästigt werden. Sie sind kein Opfer von Gewalt und können anderen helfen.
Note 2: Selbstbehauptung (statt Selbstverteidigung)
Hier schaffen die Kinder und Jugendlichen es, dass sie es mit ihrer Mimik, Gestik, Körpersprache und Stimme nicht zu einem Angriff kommen lassen. Es kommt nicht zu Körperkontakt.
Note 3: Angriff im Ansatz verhindern
Die Kinder und Jugendlichen schaffen es, Gewalt, z.B. in Form eines Angriffes, im Ansatz zu verhindern und sie werden nicht umklammert oder gewürgt.
Note 4: Den Angriff beenden
Ein kommender Angriff wird abgewehrt und die Kinder und Jugendlichen können sich aus Würgegriffen und Umklammerungen befreien.
Note 5 und 6:
Ist ein Kind oder ein Jugendlicher nicht auf eine bedrohliche Situation vorbereitet, ist es der Gewalt hilflos ausgeliefert.
Zusammenarbeit mit Erziehern und Lehrern:
In der Zusammenarbeit mit Ihrer Institution richten wir uns ganz nach Ihren Wünschen. Die Gewaltpräventionstrainer können den Unterricht komplett eigenverantwortlich durchführen. Sie können jedoch auch mit den Lehrern zusammenarbeiten.
Wir würden empfehlen, dass zumindest die Klassenlehrer in zwei der Gewaltpräventionskursstunden anwesend sind. So haben sie die Möglichkeit am Lernprozess der Kinder teilzuhaben und sich mit dem Programm zu identifizieren. Sie können deren Inhalte, in Stunden wie dem Klassenrat, immer wieder aufgreifen und Vorfälle aus dieser Perspektive beleuchten. Den Kindern wird damit signalisiert, dass die Lehrer hinter dem Programm der Gewaltprävention stehen. So kann bspw. das System nach Noten auch nach Beenden des Gewaltpräventionskurses fortgesetzt werden. Kinder können z.B. für besonders gutes Verhalten, wie das Schützen eines anderen Kindes oder die schlaue Deeskalation einer brenzligen Situation, Formen positiven Feedbacks erhalten. Damit kann die Schule einerseits Zivilcourage fördern und andererseits stetig weiter daran arbeiten eine gewaltfreie Schule zu werden.
Ebenfalls empfehlenswert ist es, das Programm eventuell tatkräftig selbst auszuprobieren. So können unsere Ausbilder mit Ihnen, z.B. im Rahmen einer Lehrerkonferenz, das Programm in Theorie und Praxis durchgehen.
Gewaltprävention bzw. Selbstverteidigung für Erzieher und Lehrer:
Manchmal haben, z.B. Lehrer, das Bedürfnis in Konfliktsituationen mit den Kindern selbstbewusster auftreten zu wollen. Wir bieten ebenfalls Kurse im Bereich der Selbstverteidigung für Lehrer an, in welchen sie lernen sich selbst zu schützen und selbstbewusster aufzutreten. Auch Handlungsmöglichkeiten einen Angriff zu beenden, ohne selbst Gewalt in Form von Schlägen anzuwenden, werden behandelt. So z.B. falls ein Schüler einem zu nahe kommt, am Kragen packt oder eine Schere in der Hand hält.
Natürlich bezieht sich der Bereich der Selbstverteidigung nicht nur auf Situationen in der Schule sondern auch im Alltag. Wir schneiden den Unterricht genau auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse zu. Mehr Informationen zum WingTsun Unterricht für Erwachsene finden Sie hier.